Samstag, 7. April 2018

Rezension: "Quendel" von Caroline Ronnefeldt

Titel: Quendel
Autor: Caroline Ronnefeldt
Verlag und Info: Ueberreuther Verlag
HC, 448 Seiten
Preis: 19,95 €
Genre: Fantasy
Reihe: Band 1

Quendel - Caroline Ronnefeldt 


Inhalt 

Die Quendel leben in beschaulichen kleinen Dörfern zwischen lauschigen Wäldern und führen ein naturnahes Leben mit dem Maskenfest als jährlichem Höhepunkt. Sie gehen ehrbaren Berufen nach, doch unter ihnen gibt es auch ein paar Sonderlinge, zum Beispiel Bullrich, der am liebsten die Gegend kartographiert.

Nur eine Sache ist er noch nicht angegangen: Der unheimliche Wald Finster, den jeder Quendel bei Verstand meidet wie die Pest, weil sich viele unheimliche Geschichten um ihn Ranken und keiner, der ihn betrat, je wiederkam. Doch Bullrich packt der Forschergeist, und es kommt, wie es kommen muss:
Er verschwindet.

Einige Dorfbewohner machen sich Sorgen und beginnen sich auf die Suche zu machen. Doch bald wird klar, dass hier größere und ältere Mächte am Werk sind, und in dieser besonderen Nacht bleibt Bullrichs Verschwinden nicht das einzige Mysterium: Viele Quendel haben unglaubliche Erlebnisse und Abenteuer in diesen 24 Stunden, die Mensch und Quendel an die Grenzen des gesunden Verstands bringen werden.


Beurteilung

Puh, Leute, das war echt ein schwieriges Buch. Ich fand den Titel so toll und das Buch so hübsch - schaut Euch mal das Cover an, diese Farben und dann noch der schöne Silberdruck - muss man dieses Buch nicht einfach besitzen? Und dann noch eine schöne Fantasygeschichte drin - gekauft bzw. Glück gehabt bei einer Leserunde.

Aber ganz schnell wird klar: Da wird es dem Leser nicht leicht gemacht. Ein unglaublich altmodischer und verschnörkelter Erzählstil, dazu ein außerordentlicher Hang, Personen und Orte bis ins kleinste Detail zu beschreiben und teilweise noch mit philosophischen Betrachtungen des jeweiligen Erzählers ausgeschmückt - das ist kein Buch, dass man mal eben so durchliest. Das muss man in kleinen Häppchen genießen.

Der Schreibstil in Kombination mit der Beschreibung des Volks der Quendel lässt eigentlich nur einen Vergleich zu. Ich sage nur Tolkien-Hobbit-Auenland. Ganz sicher war die Autorin beim Schreiben stark davon inspiriert, aber je weiter man liest desto mehr wird man der Meinung, dass es doch keine abgekupferte Hobbitgeschichte ist. 

Die Story, die sich hier entwickelt, ist sooo abgefahren - von der "Wilden Jagd" habt ihr sicherlich schon in dem einen oder anderen Fantasybuch gelesen, und nicht nur die begegnet uns - auch eine seltsame Parallelwelt und ein düsteres Moor lernen wir kennen und vor allem ist auch kurz von den Menschen die Rede. Leider viel zu kurz - der Zusammenhang wird nur angerissen. 

Mit den intelligenten Haustieren der Quendel, allen voran der Kater Reizker des alten Pfiffers, der zu viel über die seltsamen Phänomene zu wissen scheint, und der Hund Trautmann einer netten Quendelfamilie, sind auch Tierfreunde bedient. Die Tiere spielen gar keine so kleine Rolle und bringen der Geschichte einen zusätzlichen Reiz.
Wie schon angesprochen verläuft die Handlung mehrgleisig - parallel und immer mal wieder abwechselnd werden die Gegebenheiten der Nacht aus der Sicht von 2-3 verschiedenen Quendelgruppen geschildert.

Die Quendel selbst sind als Volk finde ich ganz gut beschrieben, bleiben aber optisch verschwommen für mich - trotz der detaillierten Beschreibungen kann ich zwar die Schauplätze bis in die Einzelheiten visualisieren, die Quendel selbst bleiben für mich nicht beschreibbar.

Es fällt mir wirklich unfassbar schwer, für dieses Buch eine abschließende Bewertung zu finden  - wie bei den Büchern von Tolkien ist das Lesen zwar etwas anstrengend, aber es bleibt auch einfach hängen und man denkt darüber nach.

Also wenn man bereit ist, sich auf einen anspruchsvollen Roman einzulassen, den man nicht mal so nebenher lesen kann, kann man denke ich hier 4 von 5 Rezisternen vergeben, weil die Geschichte einfach so viele faszinierende Bilder und Dinge bietet, wenn man sich die Zeit dafür nimmt, und Unterhaltung bietet, die länger im Gedächntnis bleibt.




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